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Errichten von Niederspannungsschaltanlagen -Teil 7-704: Die Norm beschreibt die Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art - Baustellen. Der Anwendungsbeginn dieser Norm war zum 1. November 2018. mit einer Übergangsfrist bis zum 18. Mai 2021.

Die wesentlichen Änderungen in Bezug auf den Baustromverteiler

1. Schutzeinrichtung Abschnitt Nr 704.531.3

„Drehstrom-Steckdosen bis einschließlich 63A müssen mit einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) vom Typ B in Übereinstimmung mit EN 62423 geschützt werden. Ausgenommen sind Schutzkontaktsteckdosen und Drehstromsteckdosen ≥ 125 A, sofern an diesen keine Verbraucher mit Frequenzumrichter betrieben werden."

 

 

Gut zu wissen

Für den Anwender bedeutet dies, dass Baustromanlagen mit Inkrafttreten der neuen Norm so aufgebaut sein müssen, dass in jedem Fall sichergestellt ist, dass Verbraucher, die nicht sinusförmige Leck-/Fehlerströme erzeugen (Gleichfehlerströme), sicher abschalten und andere Schutzeinrichtungen nicht blockiert werden. Dies wird durch die flächendeckende Verwendung von Fehlerstromschutzschaltern (RCD) vom Typ „B“ erreicht.

2. Abschalteinrichtung Abschnitt Nr 704.537.101

„Fest angeschlossene Baustromverteiler (ACS) mit Steckdosen müssen Einrichtungen zum Trennen der Einspeisung enthalten, die gegen das Einschalten abschließbar und für Laien (BA1) benutzbar sind. Eine verschließbare Umhüllung ist nicht ausreichend.“

ACHTUNG

Nach Veränderung des Standorts, Baustellenwechsel, Neuerrichtung, etc. muss eine Erst-Inbetriebnahme nach DIN VDE 0100-600 erfolgen. Somit ist der Verteiler auf den aktuellen Stand der Technik/ Norm zu prüfen und ggf. auf den aktuellen normkonformen Stand zu bringen.

Gut zu wissen

Für den Anwender bedeutet diese Forderung, dass im Eingangsbereich von Verteilerschränken mit Steckdosen immer ein Schalter für Laien bedienbar eingebaut sein muss, und abschließbar in der AUS-Stellung, um den Verteiler spannungsfrei schalten zu können.

Wiederkehrende Prüfungen

 

Ein weiterer Bestandteil der Anwendernorm sind Forderungen der wiederkehrenden Prüfungen.
„... Weitergehend zur Erst- und zu wiederkehrenden Prüfungen muss die Installation in angemessenen Zeitabständen, z. B. täglich oder wöchentlich, besichtigt werden. Beispiele für Betriebsmittel, die zu besichtigen sind:

• die ausreichende Bemessung von Steckvorrichtungen und Schutzleitern
• der ordnungsgemäße Zustand von flexiblen Leitungen und ihre Anschlüsse an ortsveränderlichen und in der Hand gehaltenen Betriebsmitteln
• Auslegung und Zustand von Überstrom-Schutzeinrichtungen
• ob die Einstellung von Leistungsschaltern nicht unzulässig verändert wurden
• die ordnungsgemäße Funktion von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen“

Die Zeitabstände sind im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung zu ermitteln (siehe BetrSichV)

Umrüst-Sätze

 

Als Lösung für die Auslaufartikel bzw. Bestandsverteiler bieten WALTHER-WERKE produktspezifische Umrüst-Sätze an. Der sortenreine Austausch der RCD-Schutzschalter muss auf dem Prinzip-Schaltbild und in der Dokumentation des Verteilers vermerkt werden. Nach der Umrüstung ist eine Prüfung nach DGUV 3 sowie eine Prüfung nach Erstinbetriebnahme gemäß DIN VDE 0100-600 erforderlich.

Montageplatte ALT
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Montageplatte NEU
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Übersicht Normen


Normkonforme Baustromverteiler